Grundlagen

Grundlage der pädagogischen Arbeit in den Modellklassen ist die Personorientierte Pädagogik. Begabungsförderung heißt im Sinne der Personorientierten Pädagogik, die Begabungen und Potenziale der Kinder und Jugendlichen zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, ihre eigene Bildungsbiografie verantwortlich mitzugestalten. Lehrkräfte sollen selbstgesteuertes und selbstverantwortliches Lernen ermöglichen und unterstützen. Die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern hin zu Selbständigkeit, sozialer Kompetenz und ethischer Verantwortung ist neben der Aneignung von Wissen zentrales Element einer fundierten Begabungsförderung.
Alle Begabungsmodelle und auch die täglichen schulischen Erfahrungen zeigen, dass Hochbegabung nicht bereits Hochleistung bedeutet, sondern dass vielfältige Faktoren bei der Umsetzung von Begabung in Leistung eine Rolle spielen. Dies gilt für alle Schülerinnen und Schüler. 
Das Angebot der Hochbegabtenklassen richtet sich daher nicht nur an Schülerinnen und Schüler, deren herausragende Begabung bereits durch schulische Leistungen dokumentiert ist, sondern auch an Kinder, die im Umgang mit Problemen besondere Kreativität und Originalität zeigen oder die nach den Erkenntnissen der Begabungsdiagnostik eine weit überdurchschnittliche Intelligenz vermuten lassen. 
Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass es spezielle Begabungen geben kann, die ebenfalls einer besonderen Förderung bedürfen. 
Jedes Kind, jeder Jugendliche soll die Möglichkeit bekommen, seine besonderen Begabungen bestmöglich kennenzulernen und zu entfalten – zu seinem eigenen Wohl und zum Wohl der Gesellschaft! (zitiert nach „Begabungs- und Hochbegabtenförderung - 
Grundverständnis“ G.Weigand und A. Hackl).

Begleitung

Aus diesem Verständnis heraus ist in den Modellklassen eine Begleitstruktur entstanden, in der die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrkräften nicht nur unterrichtet, sondern auch begleitet werden:
•    Die Modellklassen werden von einem Lehrerteam aus mehreren Lehrkräften geführt. Das Lehrerteam trifft sich wöchentlich, um zusammen mit der Klasse oder einzelnen Schülerinnen und Schülern Fragen und Themen zu besprechen oder um gemeinsame fächerübergreifende Vorhaben und Projekte zu planen. Durch das Lehrerteam wird sichergestellt, dass die Lehrkräfte der Klasse gemeinsame pädagogische Ziele verfolgen und umsetzen.
•    Das Lehrerteam setzt sich aus den Kontaktlehrern zusammen. Die Kontaktlehrkräfte betreuen jeweils eine kleinere Gruppe von Schülerinnen und Schüler individuell; sie sind für diese und für die Eltern persönliche Ansprechpartner. Ziel des Kontaktlehrersystems ist es, die Kinder in ihrer Entwicklung sowie in ihrem Lern- und Arbeitsverhalten zu begleiten. Dies erfolgt in Einzelgespräche und/oder Eltern sowie in Gruppentreffen, in denen sich jede Lehrkraft mit den ihm zugeordneten Kindern trifft. In Jahrgangsstufe 5 – 7 ist eine Kontaktlehrerstunde fest im Stundenplan verankert. In den höheren Jahrgangsstufen findet die Begleitung individuell und anlassbezogen statt. 
•    Ein weiterer Eckpunkt des Projektes ist die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule. Das Deutschhaus-Gymnasium erwartet, dass sich Eltern und Schule gegenseitig zu dieser Zusammenarbeit verpflichten – eine schriftliche Vereinbarung hierzu wird nach Aufnahme in die Modellklassen von beiden Seiten unterzeichnet. Die Kooperation findet u.a. im Rahmen von Elternabenden, Präsentationsabenden, Rund-Mails, individuellen Nachrichten und Gesprächen statt. 
•    Für die Begleitung stehen außerdem Herr Purius, der die Kinder seit dem Aufnahmeverfahren kennt und betreut, und Frau Meyer aus der Schulleitung, die u.a. für die Klassenkonferenzen der Modellklassen zuständig ist und diese bis zur Oberstufe begleitet, zur Verfügung.