Fachprofil
Im 2-stündig unterrichteten Fach Geschichte setzen sich die Schülerinnen und Schüler von der 6. bis zur 12. (G8) bzw. 13. Jahrgangsstufe (G9) intensiv mit Entwicklungen, Ereignissen, Strukturen und Persönlichkeiten auseinander, die die Vergangenheit geprägt haben, und erkennen die Relevanz dessen für die Gegenwart und ihre eigene Lebenswelt. Hierbei wird der Bogen von der Vor- und Frühgeschichte über die frühen Hochkulturen zur griechisch-römischen Antike, Mittelalter, Frühen Neuzeit bis zur Zeitgeschichte gespannt. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen an der Chronologie geschichtlichen Geschehens ausgerichteten Überblick über wichtige Epochen und einen vertieften Einblick in einzelne Themen der deutschen, europäischen und Weltgeschichte, aber auch der unmittelbaren Lokalgeschichte. Sie erwerben ein fundiertes Grundwissen und üben im Umgang mit unterschiedlichen Quellengattungen beständig wichtige methodische Fertigkeiten ein, z.B. Textanalyse, Kartenarbeit, Bildinterpretation, Auswerten von Tabellen, Statistiken oder Diagrammen. Sie gelangen zu einem differenzierten historischen Bewusstsein, das die Basis für eine solide politisch-historische Bildung ist.
Der Unterricht im Fach Geschichte und außerunterrichtliche Aktivitäten am Deutschhaus-Gymnasium
Unsere Fachschaft bemüht sich, im Geschichtsunterricht selbst sowie durch zahlreiche, fest etablierte fachübergreifende bzw. außerunterrichtliche Projekte und Veranstaltungen sowie historische Exkursionen die Neugier der Schülerinnen und Schüler auf historische Prozesse zu wecken und ein langfristiges Interesse für Geschichte sicherzustellen.
Die Geschichtslehrkräfte arbeiten im Fachunterricht mit anschaulichen (multimedialen) Materialien, fördern die Aktivität und Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler, ermöglichen abwechslungsreiche methodische Zugänge zu den Lerninhalten, üben die fachspezifischen Fertigkeiten und Fähigkeiten solide ein und achten auf die konsequente Sicherung des Wissens.
Zentral verankerte, regelmäßig in der jeweiligen Jahrgangsstufe durchgeführte Projekte, Exkursionen und Veranstaltungen erlauben den Schülerinnen und Schülern einen weiteren motivierenden Zugang zu historisch-politischen Themen:
6. Jahrgangsstufe: „Leben im Alten Rom“: In diesem fächerübergreifenden Projekt (G/Inf), recherchieren die Schülerinnen und Schüler über einen Zeitraum von rund vier Wochen in Gruppen ein selbst gewähltes Thema gründlich, strukturieren ihre Ergebnisse sorgfältig und stellen sie mit einer grundständig erarbeiteten Power Point Präsentation anschaulich dar.
Exkursion zu einem Römermuseum und zu archäologischen Ausgrabungsstätten: Der Besuch des Römermuseums in Osterburken, des Kastellgeländes sowie des Nachbaus eines Limesturms und der Reste des Limes führt den Schülerinnen und Schülern das Leben der Römer in Germanien vor Augen. Im Schuljahr 2018/19 besuchen die Sechstklässler das Limeseum und den Römerpark in Ruffenhofen und werden bei der Führung durch das Gelände und das Museum sowie bei einem museumspädagogischen Workshop selbst aktiv. In den vergangenen beiden Schuljahren war die historische Exkursion eingebunden in fächerübergreifende Römertage, die von der Fachschaft Latein in der letzten Juliwoche veranstaltet wurden.
7. Jahrgangsstufe: „Mittelalterprojekt“: In diesem fächerübergreifenden Projekt (D/G) beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Facetten der (höfischen) Kultur im Mittelalter. Nach einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung im Forum beschäftigen sich die Kinder in Arbeitsgruppen unter anderem mit Rittertum und Burgenbau, Minnesang, der Geschichte der deutschen Sprache oder Frauen im Mittelalter. Im Rahmen der drei Projekttage nehmen sie an einem museumspädagogischen Programm am Museum für Franken teil, setzen sich zudem künstlerisch-kreativ mit einer Aufgabenstellung auseinander und präsentieren ihre Ergebnisse vor der Klasse.
9. Jahrgangsstufe: Besuch des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg: Die Schülerinnen und Schüler vollziehen in der Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ u.a. mittels Ton- und Videodokumenten sowie zahlreichen Exponaten die Entstehung, das unheilvolle Wirken und die Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland nach. Der Rundgang über das riesige Gelände im Südosten der Stadt führt entlang der nie fertiggestellten monumentalen Kongresshalle über die Große Straße zur Zeppelintribüne mit der Führertribüne. In der Begegnung mit diesem Originalschauplatz der Nürnberger Reichsparteitage wird den Schülern bewusst, wie im Dritten Reich Architektur, Propaganda und Massensuggestion gezielt eingesetzt wurden. Die Eindrücke werden selbstverständlich im Unterricht in der Nachbereitung aufgegriffen und reflektiert.
10. Jahrgangsstufe: Projekttage zum 9.November 1989: An zwei Projekttagen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Entwicklungen und Ereignissen, die zur Entstehung, der Festigung und dem Zusammenbruch des DDR-Staates und letztlich zur Wiedervereinigung geführt haben, auseinander. Sie arbeiten selbständig in Kleingruppen mit Projektmappen, setzen ihre Ergebnisse und Eindrücke künstlerisch-kreativ um und reflektieren die Wirkung und Folgen der deutsch-deutschen Teilung auf Staat, Gesellschaft und Alltagsleben in der DDR und BRD. Im Rahmen der Projekttage wurden in den vergangenen Jahren an unserer Schule auch regelmäßig Zeitzeugengespräche angeboten oder Fahrten zu Gedenkstätten wie Point Alpha oder Mödlareuth oder der Besuch des Stasi-Unterlagen-Archivs Suhl organisiert.
11. Jahrgangsstufe: Weimar-Fahrt: Neben der Begegnung mit dem „klassischen Weimar“, das seine Anknüpfungspunkte in erster Linie im Deutschunterricht der Oberstufe findet, bildet der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald einen weiteren Schwerpunkt der Exkursion. Die intensive Beschäftigung mit den Themen in der Dauerausstellung und in erster Linie die Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eröffnen den Schülern einen sehr nachdrücklichen und emotionalen Eindruck von dem menschenverachtenden nationalsozialistischen Terrorregime. Der Besuch wird im Unterricht ausgiebig fachlich und pädagogisch vor- und nachbereitet.
Aktivitäten
Von kuener recken striten – die Mittelalter-Projekttage
In der Woche vor den Weihnachtsferien konnten die Projekttage endlich wieder wie in früheren Zeiten und ohne Einschränkungen stattfinden.
Den Auftakt bildete eine Veranstaltung der „Keilerey“ im Forum. Tobias Baus und seine Mitstreiter führten eindrucksvoll vor, wie man sich im Mittelalter kleidete, welche verschiedenen gesellschaftlichen Stände es gab und wie man kämpfte als Ritter. Und so klirrte das Forum schon bald vom Aufeinandertreffen von Stahl auf Stahl. Anschließend konnten die Schüler*innen hautnah erfahren, wie sich ein Helm auf dem Kopf oder ein Kettenhemd auf dem Körper anfühlt.
Danach folgte die eigentliche Arbeit im Klassenzimmer. Zuvor hatten sich die Schüler*innen zwei Themen aus den Fächern Geschichte und Deutsch ausgewählt, die sie allein, zu zweit oder in Gruppen bearbeiten konnten. Besonders beliebt war dieses Jahr der Burgenbau, der in allen Klassen auf reges Interesse stieß und eine Vielfalt an verschiedenen Burgenmodellen hervorbrachte. Aber auch Radioreportagen über ein Ritterturnier oder Erziehungsratgeber für die Eltern eines adligen Mädchens waren im Angebot.
Ergänzt wurde das Projekt noch durch einen Besuch im Museum für Franken auf der Festung Marienberg. Sowohl außen als auch innen in der Ausstellung erfuhren die Schüler*innen Wissenswertes über das Leben auf einer Burg.
Am Ende der vier Tage waren sich alle einig, dass es eine willkommene Abwechslung zum herkömmlichen Fachunterricht war, weil man etwas basteln und sich die Zeit frei einteilen konnte.
Text: Marika Reinhard-Popp
Mittelalterprojekt am Deutschhaus-Gymnasium
Viel Spielraum zur eigenen Gestaltung
Wie lebten die Menschen im „finsteren Mittelalter“? Welche Bedingungen, welche Umstände, welche Werte prägten ihr Leben?
In drei Projekttagen gingen Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen am Deutschhaus-Gymnasium diesen Fragen nach. Dazu hatten die Lehrkräfte abwechslungsreiche und ansprechende Lernaufgaben aus den Fächern Geschichte und Deutsch entwickelt, die auf fachlicher Grundlage zu einer eigenständigen und gestaltenden Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Lebenswelt anregten. Da konnte z.B. ein Psychotest mit der Fragestellung „Eigne ich mich als Ritter?“ entwickelt werden, der sich mit den Verhaltensregeln des Rittertums beschäftigte. Oder man konnte in der mittelalterlichen Regebogenpresse die neuesten Entwicklungen in der Adelswelt nachlesen.
Die Siebtklässlerinnen durfte selber aussuchen, welche Aufgaben sie bearbeiten wollten, und nutzten diese Freiheit gerne. Entsprechend bunt und vielfältig waren die Ergebnisse, die man am Ende der Projekttage bewundern konnte. Da gab es selbst gemalte Wappen und Wandteppiche zu besichtigen; es wurden liebevoll bestückte Kräuterapotheken und detailreiche Klostermodelle aufgebaut. Spannende Radio-Reportagen zu mittelalterlichen Ritterturnieren übertrugen das Wettkampfgeschehen spektakulär in die Neuzeit. Besonders beliebt: Aufgaben, bei denen man selber werkeln durfte!
Die Klassen haben das gemeinsame Arbeiten sichtlich genossen; auf die Frage, was man in den nächsten Jahren besser machen könnte, antworten die Schüler der Klasse 7c: Das Projekt sollte vier Tage dauern.
Text: Ute Meyer
Foto: Ute Meyer
Zukunft braucht Erinnerung
Am 27.11. 1941 erfolgte die erste Deportation der mainfränkischen Juden in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Gemeinschaft Sant´ Egidio lud am 27.11.2020 zu einer Gedenkveranstaltung ein. Eine „Menschenkette mit Abstand“ wollte an das dunkle Kapitel der Stadtgeschichte erinnern und die Verantwortung der heutigen Generation für eine sichere Zukunft aller Menschen betonen. Die Aktion wurde vom Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Schuchardt, und dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, unterstützt. An der am Mainkai formierten Menschenkette nahm auch das Deutschhaus-Gymnasium, vertreten durch das P-Seminar von Herrn Dutz, teil.
Text: C. Dutz
Foto: Gemeinschaft Sant. Egidio
„Zeit, die Mauer in den Köpfen zu durchbrechen!“ – Projekttage der 10. Jahrgangsstufe zum 9. November 1989 (Schuljahr 2018/19)
Fast drei Jahrzehnte lang teilte eine nahezu unüberwindliche Grenze die beiden deutschen Staaten, bevor es am 9. November 1989 zum historischen Fall der Berliner Mauer kam. In jedem Schuljahr setzen sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen unserer Schule mit diesem Ereignis an zwei Projekttagen intensiv auseinander. Zunächst erhalten sie mit einer filmischen Dokumentation einen über die historischen Entwicklungen, die dem Zusammenbruch des SED-Staates vorausgingen. Dann beschäftigen sie sich selbstständig mit Projektmappen und vertiefen wichtige Aspekte zur Blockbildung und zum Kalten Krieg sowie zur DDR-Geschichte und zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Die Projekttage boten heuer aber nicht nur Gelegenheit, sich fachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sondern regten die Schülerinnen und Schüler auch an, sich kreativ-künstlerisch zu betätigen. So gestalteten manche Jugendliche Collagen oder fertigten Zeichnungen an, andere führten Interviews mit Erwachsenen in der Stadt und erfuhren, wie diese den Mauerfall erlebt haben oder nun bewerten. Andere Schülergruppen recherchierten für sie interessante Aspekte im Internet und fassten die Ergebnisse grafisch zusammen. So entstand in Zusammenarbeit aller Klassen eine interessante, thematisch vielschichtige Ausstellung im Forum unserer Schule. Den Abschluss der Projekttage bildete der gemeinsame Besuch des aktuellen Kinofilms „Der Ballon“, dessen Handlung viele der Jugendlichen sehr bewegte.
Text: A. Neuberger
Hitlers Größenwahn - Eine Exkursion der Klassen 9b und 9d zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg (Schuljahr 2017/18)
Riesige Relikte aus dem Nationalsozialismus erwarteten uns, als wir, die Klassen 9b und 9d mit unseren Lehrern Frau Hensel und Herrn Hümmer am 02.05.2018 am ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ankamen. Sofort überwältigte uns die riesige Kongresshalle, in welcher einmal 50.000 bis 60.000 Menschen hätten Platz haben sollen, um Hitler zuzujubeln. Fertiggestellt wurde diese, wie auch der Großteil der geplanten Anlagen, z.B. das „Deutsche Stadion“, jedoch nicht. Allein der Gedanke an ein Gebäude in dieser immensen Größe, in das 400.000 Leute hätten passen sollen, war irrwitzig. Vielleicht wurde auch deshalb nur die Baugrube ausgehoben, bis 1939 der 2. Weltkrieg begann.
Nach der rund zweistündigen Führung über das Areal, besuchten wir noch die Multimedia-Ausstellung („Faszination und Gewalt“) des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, in der es alles Interessante und Wissenswerte rund um den Nationalsozialismus entweder zu lesen, über den Audioguide zu hören oder in Filmbeiträgen zu sehen gab. In der gut einen Stunde, die wir in der Ausstellung verbringen durften, konnten wir unser bereits in der Schule gewonnenes Wissen auffrischen, aber auch viele neue Informationen sammeln.
Insgesamt ein gelungener Tag, der uns Hitlers Größenwahn, von dem Lehrkräfte im Geschichtsunterricht berichten, eindrucksvoll und real vor Augen führte.
Text: Maximilian L. und Finn G., 9b
Mittelalter hautnah - Schüler erleben erforschend das Mittelalter (Schuljahr 2017/18)
Lautes Kampfgeschrei, klingende Schwerter und hitzige Gefechte - gebannt verfolgten die Jugendlichen jeden Schritt und jede Bewegung des Deutschordensritters und seines Knappen, die sich auf der Bühne des Forums im Deutschhaus-Gymnasium einen erbitterten Kampf lieferten. Die Schaukampftruppe Keilerey lässt die Welt der Ritter lebendig werden und gestaltet schon seit einigen Jahren den Auftakt zu den regelmäßig durchgeführten drei fächerübergreifenden Projekttagen der 7. Jahrgangsstufe zum Thema Mittelalter.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbständig mit Texten, Filmen und unterschiedlichen Materialien und lernen im Austausch mit ihrer Gruppe, indem sie sich nicht nur mit tapferen Rittern, Turnieren und Schurken oder den mächtigen Burgen und deren Burgherren in ihrer Heimat beschäftigen. Sie tauchen ein in die Welt des mittelalterlichen Minnesangs, lernen Walther von der Vogelweide näher kennen und entschlüsseln Epen wie die von Iwein und Parzival. Mit viel Interesse und Eifer erkennen die Jugendlichen Zusammenhänge zwischen dem Mittelhochdeutschen und unserer jetzigen Sprache und vergleichen die Lebensbedingungen von wîben unde frouwen, den Frauen im Mittelalter, mit heute.
Zum Abschluss des Lernzirkels präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse in überraschender Form, so dass sie selbst als mittelalterliche Frauen auftreten, einen Minnesänger in die heutige Zeit versetzen oder die Ähnlichkeiten eines vorbildlichen Ritters mit einem Helden aus der aktuellen „Star wars“- Folge vorstellen.
Das Mittelalter lebendig werden lassen, auf seine Spuren in der eigenen Stadt und Region aufmerksam machen, aktuelle Bezüge zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler schaffen, kreativ werden, Lerninhalte selbst entdecken, mit verschiedenen Materialien Produkte gestalten und mit modernen audiovisuellen Medien arbeiten – diese Ziele hat das fächerübergreifende Stationenlernen zum Mittelalter. Eine Exkursion zur Festung Marienberg mit einem museumspädagogischen Programm im Museum für Franken ergänzt und vertieft das Lernen in der Schule durch das Lernen vor Ort.
„Eigentlich schade, dass wir nur drei Tage Zeit hatten!“ und die Frage „Können wir nicht öfter selbständig lernen?“ beschreiben die positive Reaktion einiger Schüler und zeigen, dass Selbermachen immer noch viel spannender als jedes Mittelalter-Spektakulum ist.
Text: C. Hochmuth, A. Neuberger
Besuch des Stasi-Archivs in Suhl durch die Klassen 10a und 10d am 9.11.2017 - ein Einblick in Opferschicksale des DDR-Unrechtsregimes (Schuljahr 2017/18)
Das „Ministerium für Staatssicherheit“ („MfS“), oder die „Stasi“, wie es den meisten wohl geläufiger ist, machte die DDR zum totalen Überwachungsstaat. Aber was bedeutete dies für das Leben der DDR-Bürger konkret und was hat die Stasi eigentlich alles gemacht? – Um dieser Frage auf den Grund zu gehen machten wir uns, die Klassen A und D der zehnten Jahrgangsstufe, am 9. November, dem Jahrestag der Friedlichen Revolution von 1989, auf den Weg zur Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde in Suhl, ein unscheinbares Gebäude in einer Plattenbausiedlung. Zum Einstieg in die Thematik des bevorstehenden Tages sahen wir zunächst den beklemmenden Film „Ein Volk unter Verdacht - die Staatssicherheit der DDR“. Die Stasi war Geheimdienst und Geheimpolizei zugleich. Die Geheimpolizei hatte die innere Sicherheit des DDR-Staates zu wahren, verletze jedoch massiv Bürger- und Menschenrechte. Im Film berichten Zeitzeugen über ihre Erfahrungen mit den Mfs-Mitarbeitern, über ihre Verfolgungsängste und ihre Haftstrafen. Nur wenn man sich unauffällig verhielt, konnte man Wanzen und Bespitzelungen, die z.T. von Angehörigen der eigenen Familie ausgeführt wurden, entgehen. Jedes aufgezeichnete oder mitgelauschte Wort wurde danach in Akten abgefasst und ist seit der Sicherstellung der Stasiarchive nach der Wende zugänglich, wie uns zwei Mitarbeiterinnen des heutigen Archivs berichteten. Bei unserem Besuch in der Außenstelle durften wir einen rekonstruierten Arbeitsplatz eines Stasimitarbeiters und die riesige Karteikartensammlung mit 1,3 Million Karteikarten anschauen. Diese lagern in Paternosterschränken und machen es überhaupt erst möglich, die gesuchte Akte im Archiv zu finden, in dem mehr als 3,7 laufende Kilometer Unterlagen aufbewahrt werden. Aus Gründen des Datenschutzes durften wir letzteres nicht besichtigen. Um jedoch einen Einblick zu bekommen, was dort an detaillierten Akten lagert, fanden wir uns nach einer Mittagspause in Gruppen zusammen. Gemeinsam wurde dort mittels verschiedener Arbeitshefte, die detaillierte Auszüge aus MfS-Akten enthielten, einzelne Schicksale von Opfern des DDR-Unrechtsstaates erarbeitet. Zunächst in kleiner Runde besprochen, wurden die Fälle später nochmal vor den Mitschülern beider Klassen vorgestellt.
Die Exkursion nach Suhl rundete die in der Schule vorangegangene interessante Lernzirkelarbeit zur DDR und Mauerfall ab.
Text: Stefan B., Marco B., Vinzenz D., 10d
Das Leben im Alten Rom digital präsentiert: „Agile Methoden“ im gemeinsamen Projekt Geschichte/Informatik in der 6. Jahrgangsstufe (Schuljahr 2016/17)
Eine Premiere stellte dieses Jahr die Projektphase im Informatikunterricht der 6. Klassen insofern dar, als sie erstmalig als Kooperation zwischen den Fächern Informatik und Geschichte mit dem thematischen Schwerpunkt „Römisches Reich“ organisiert war. Dass dabei - wie schon seit einigen Jahren in Informatik-Projekten am DHG üblich - die Prinzipien der „Agilen Methoden“ umgesetzt wurden, war dagegen keine Neuerung.
Die von den Sechstklässern bereits lang ersehnte Projektphase startete zwischen Ostern und Pfingsten mit einer gründlichen fachlichen Recherche im Rahmen des Geschichtsunterrichts. Die Schüler arbeiteten dabei in Sechsergruppen zusammen und durchforsteten das Material der Schülerlesebücherei und das Internet nach Informationen zu Themen wie „Kindheit im Alten Rom“, „Brot und Spiele“ oder „Sklaverei im Römischen Reich“. Dann wurden geeignete Informationen ausgewählt, passende Schwerpunkte gesetzt und die Präsentation geplant. Neben der Gliederung und dem Entwurf eines Konzeptes für das Handout wurden schon jetzt „User Stories“ erstellt. Diese legten fest, was jede einzelne Folie an Inhalt transportieren sollte, sodass die Folie dann entsprechend gestaltet werden konnte – zunächst „nur“ auf dem Papier.
Mit diesen Materialien bestens vorbereitet, konnten die Schüler und Schülerinnen anschließend im Informatikunterricht, wo sie zwischenzeitlich den ersten Umgang mit einer Präsentationssoftware geübt, sich mit den Themen Urheberrechte und Creative Commons auseinandergesetzt und Möglichkeiten kennengelernt hatten, lizenzfreie Bilder zu finden, endlich die digitale Umsetzung beginnen.
Diese bereitete den Schülergruppen viel Freude und ging ihnen rasch von der Hand: die meiste Recherchearbeit war getan, der Inhalt und das Layout der Folien war größtenteils festgelegt und verschiedene Kriterien guter Präsentationen wie beispielsweise Einfachheit und Klarheit waren bekannt. Und das alles spiegelte sich natürlich auch in den gelungenen Arbeiten wider, die am Ende der Projektphase voller Stolz den Mitschülern und Lehrern präsentiert wurden. Die selbst recherchierten und spannend vorgetragenen interessanten Details, wie die Tatsache, dass im Alten Rom die Hauslehrer meist griechische Sklaven waren oder Schulunterricht auch an Straßenecken stattfand, werden bestimmt von niemandem so schnell vergessen!
Abschließend lässt sich sagen, dass während der gesamten Projektphase, welche Eigeninitiative, Kreativität und eine sinnvolle Koordination der Arbeit im Team verlangte, die Schulstunden gefühlt stets viel zu kurz, aber tatsächlich meist länger als üblich waren - weil die Rechner bereits vor dem offiziellen Stundenbeginn hochgefahren wurden und auch nach Stundenende „nur noch ganz kurz“ weitergearbeitet wurde. Wann beginnt eigentlich das nächste Projekt?
Text: A. Rüger und M. Reinhard-Popp
Schützengräben im 1. Weltkrieg (März 2017)
Mehr als 100 Jahre ist der 1. Weltkrieg vorbei. Er prägte aber eine ganze Generation. Zu einem Synonym des sinnlosen Sterbens und des Grauens an den Fronten in Ost und West wurde der Schützengraben. Millionen Männer fanden darin in blutigen Kämpfen den Tod, wurden verstümmelt, für ihr Leben traumatisiert. Lara, Klasse 9m, veranschaulichte in ihrer Vertiefungsfacharbeit mittels Modellbau die Schützengräben der Westfront. Dabei gestaltete sie detailreich sowohl einen britischen als auch einen deutschen Schützengraben und illustrierte sie mit Briefen und Fotos beteiligter Soldaten. Dadurch wurde das Leid der Soldaten im großen Ganzen eindrucksvoll sichtbar.
Text und Bild: C. Dutz
Geschichte selbstgemacht (Schuljahr 2016/17)
Die Geschichtswerkstatt für Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen ermöglicht eine spielerische, selbsttätige Annäherung an historische Sachverhalte des Geschichtslehrplans. „Geschichte selbstgemacht“- so könnte das Motto des Wahlkurses lauten, denn die Schülerinnen und Schüler schufen Abbilder historischer Erfindungen oder Bauwerke der Steinzeit und der Antike. Neben handwerklichem und künstlerischem Geschick galt es für die kleine Ausstellung im Schulhaus informative Texte zu verfassen. Die Ergebnisse des „produktiven Schaffens“ der kleinen Baumeister können vor dem Lehrerzimmer begutachtet werden.
Beteiligt waren Schülerinnen aus der 6a, 6b und 6d
Text: C. Dutz
Go east! Begegnen, erinnern, gestalten- Jugendprojekte des Deutschhaus-Gymnasiums mit dem Nachbarland Polen
Gemeinsame Hilfsaktion für die Opfer des ukrainischen Krieges mit polnischer Partnerschule in Tarnobrzeg
Im November besuchten unser Schulleiter, OStD Michael Schmitt, und sein Vorgänger im Amt, OStD a.D. Norbert Baur, unsere polnische Partnerschule, das Kopernikus-Lyceum in Tarnobrzeg. Bei dieser Gelegenheit holten sie auch die symbolische Scheckübergabe der großartigen Spende in Höhe von fast 22 000 € aus unserer Schulfamilie und aus dem Umfeld der Organisation europafels e.V. nach.
Die mit unserer polnischen Partnerschule abgestimmte Hilfsaktion für die Opfer des Krieges in der Ukraine hatte neben Sachspenden in großem Umfang auch diese beeindruckende Summe auf das Spendenkonto unseres Kooperationspartners europafels ergeben.
Die Sachspenden waren, wie berichtet, unverzüglich zu unserer Partnerschule gebracht und von dort aus an die Bedürftigen verteilt worden. Die Geldspenden sollten möglichst nachhaltig und sachgerecht und ohne jeden Abzug von Verwaltungskosten eingesetzt werden. Unsere Partnerschule hat die Entwicklung mit größter Sorgfalt beobachtet, um wirklich subsidiär zu helfen und nicht in Konkurrenz zu staatlichen Hilfen (die jüngst gekürzt werden mussten) zu treten.
Der Schulleiter OStD Michael Schmitt und Norbert Baur, der auch Schatzmeister von europafels ist, machten sich nun nochmals persönlich ein Bild vor Ort und führten bei dieser Gelegenheit Gespräche über die Entwicklung der Situation der ukrainischen Flüchtlinge an der Schule, im grenznahen Südosten Polens und in der Ukraine selbst.
Der Schulleiter Tomasz Stróż berichtete von der sehr intensiven und vertrauensvollen Kooperation seiner Schule mit der Stiftung "Brot des Lebens – Gemeinschaftsheime“, die ukrainische Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit Schulen vor Ort unterstützt. Die Stiftung wird von der angesehenen Nonne Małgorzata Chmielewska geleitet und betreut Heime, in denen Obdachlose, psychisch Kranke und sozial Ausgegrenzte unterkommen. Es handelt sich im Falle der Ukraine hauptsächlich um alleinerziehende Mütter mit behinderten Kindern und andere Menschen mit Einschränkungen. Sie können nirgendwohin zurückkehren, und in der Ukraine wartet in der Regel niemand auf sie.
Die Stiftung vergibt seit Jahren auch Geldstipendien an Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule und anderer Schulen in Tarnobrzeg und prüft sehr sorgfältig nach dem Subsidiaritätsprinzip. Derzeit erhalten fast alle ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die diese Schulen besuchen, solche Stipendien.
Seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts in der Ukraine haben weit mehr als 60 Menschen aus der Ukraine in der Region Schutz und Hilfe gefunden. Darunter sind auch viele derer, die, wie oben beschrieben, mit großer Dringlichkeit Hilfe brauchen, weil sie allein oder alleinerziehend sind, Kinder mit Handicaps versorgen müssen oder selbst eine Behinderung haben – kurzum: zu denen gehören, die ohne Zweifel jeder Hilfe bedürfen. Aktuell lenkt die Stiftung außerdem Mittel auch direkt in den Raum Cherson, um Kindern vor Ort zu helfen. Die Spendenfähigkeit der polnischen Unterstützer gelangt aber mit der Fortdauer des Krieges zunehmend an ihre Grenzen.
Die aktuelle Situation, die durch den Krieg in der Ukraine verursacht wird, erfordert mit dessen langer Dauer noch mehr Mittel, damit die vom Schicksal hart getroffenen Menschen in Würde leben können. Die Partnerschule hat unsere Spenden deshalb mit größter Dankbarkeit entgegengenommen. Schulleiter Tomasz Stróż sorgt in Abstimmung und mit der Hilfe der Stiftung dafür, sie möglichst effizient für die Bedürftigsten in dieser humanitären Katastrophe zu verwenden.
Wir danken noch einmal im Namen unserer befreundeten polnischen Partnerschule, ihrer kooperativen Stiftungspartnerin und all der Menschen in Not für die großherzige Hilfe aus unserer Schulfamilie und dem Umfeld von europafels.
Das Bild zeigt die Übergabe eines symbolischen Spendenschecks an den Leiter des Liceum Ogólnokształcące im. Mikołaja Kopernika w Tarnobrzegu, Herrn Tomasz Stróż.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
P-Seminar „Leben und genießen in Franken und im „Karpatenvorland“ erhält Brückenbauerpreis 2022
Das „P-Seminar Leben und genießen in Franken und im Karpatenvorland“ wurde für sein deutsch-polnisches Kochbuch anlässlich des Empfangs der SPD-Landtagsfraktion in München für Flüchtlinge, Aussiedler und Vertriebene in München mit dem Brückenbauerpreis 2022 geehrt. Der namhafte Preis wird an Personen oder Institutionen verliehen, die sich für die Verständigung zwischen West- und Osteuropa verdient gemacht haben.
MdL Volkmar Halbleib würdigte in seiner Laudatio im Bayerischen Landtag das herausragende Engagement der 15 Schülerinnen und Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums sowie deren Partner vom Kopernikus-Liceum in Tarnobrzeg, “als beeindruckendes Ergebnis von interkultureller Kompetenz, das kulinarische und landestypische Aspekte beider Regionen zeigt. Verständigung wird hier zum Genuss und Genuss zur Verständigung“.
Das Deutschaus-Gymnasium ist stolz über diese Auszeichnung und freut sich mit dem Kopernikus-Liceum über den Brückenbauerpreis.
Hier der Link zur vollständigen Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion:
https://bayernspd-landtag.de/presse/pressemitteilungen/?id=801995
Foto 1: Volkmar Halbleib bei seiner Laudatio (Quelle: SPD-Landtagsfraktion Bayern)
Foto 2: Die Projektbeteiligten mit OStD Michael Schmitt (Quelle: SPD-Landtagsfraktion Bayern)
Text: C. Dutz
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Deutschhaus hilft – Support for Ukraine
Der Krieg und das Leid in der Ukraine bewegen die Menschen überall in der Welt. Das Deutschhaus-Gymnasium und europafels e.V. arbeiten seit einem Jahrzehnt vertrauensvoll und konstruktiv mit der dem Kopernikus-Lyzeum in Tarnobrzeg zusammen. Unsere Partnerschule pflegt enge Kontakte in die Ukraine über die nahe Grenze. Mit anderen Schulen und der Stadt Tarnobrzeg organisiert man dort intensive Hilfe im Nachbarland und betreut geflüchtete Schüler von dort.
Ein beeindruckendes Hilfswerk geht von unserer Schule in Kooperation mit europafels e.V. aus. Das nebenstehende Video gibt einen Eindruck vom Umladen der ca. 23 Tonnen Hilfsgüter auf ukrainische LKWs im Betriebshof einer Glasfabrik in Sandomierz wieder. Gemeinsam packen Ukrainer, Polen und Deutsche an.
Möglich war diese Aktion mit tatkräftiger Hilfe Vieler: Schülerinnen und Schüler unserer Schule, Familien und Kolleginnen und Kollegen hatten Pakete vorbereitet, namhafte Sachspenden von von Procter & Gamble (P&G) sowie EDEKA gingen palettenweise ein, und aus Ochsenfurt unterstützte das Atelier Anton Kestel.
Den Transport übernahmen freiwillige Helfer. Ein LKW wurde über die 2. Bürgermeisterin von Ochsenfurt und Kreisrätin, Frau Rosa Behon, vermittelt. Diesen stellte eine Fahrschule aus dem Landkreis Würzburg zur Verfügung. Dass am Steuer der Pfarrer Klaus Käfer und der Fahrlehrer Danny Eggers saßen wurde in Polen sehr aufmerksam registriert. Und der VW-Transporter der Gemeinde Waldaschaff wurde gesteuert von Joachim Brand (Regierung von Unterfranken) und Steffi Hoos (Gemeinde Waldaschaff). Bei der Verladeaktion halfen tatkräftig die SMV des Deutschausgymnasiums sowie weitere Schülerinnen und Schüler mit. Auch der Kleinbus von europafels war gut gefüllt und demnächst geht noch ein Transport nach Tarnobrzeg.
Eindrucksvoll sind die Geldspenden, die bisher eine Höhe von über 21.000,- Euro erreicht haben. Diese werden ohne jede Minderung den Kriegsopfern zugutekommen. Alle Fahrzeuge wurden unentgeltlich zur Verfügung gestellt, der Treibstoff für den Kleinbus, für den LKW und das Vereinsfahrzeug von europafels bezahlt, genauso wie alle anderen Spesen für das Fahrer*innen-Team.
Über die Verwendung der Geldspenden wird gesondert berichtet. Hier achten alle Beteiligten auf einen sparsamen und zielgerichtet überlegten Einsatz nach sehr sorgfältiger Abwägung im Team.
All den vielen ungenannten Helfer*innen und Spender*innen dürfen wir im Namen der Not leidenden Menschen in und aus der Ukraine von ganzem Herzen danken. Wollen wir hoffen, dass dieses Leid ein baldiges Ende findet.
Text: europafels, Deutschhaus-Gymnasium
Fotos: europafels, Carsten Dutz
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Das Deutschhaus-Gymnasium hilft!
Im polnischen Tarnobrzeg, etwa 150 Kilometer vor der ukrainischen Grenze, werden aktuell sehr viele Flüchtende versorgt, die dem Grauen des Krieges entkommen sind. Außerdem bringen die polnischen Helferinnen und Helfer von dort auch Lebensmittel und sonstige lebenswichtige Sachspenden an die ukrainische Grenze, um den Menschen konkret vor Ort zu helfen. Da wir mit dem Kopernikus-Lyzeum in Tarnobrzeg seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft haben, wollen wir unser Hilfe auf die dortigen Angebote konzentrieren.
Dafür wird der Verein „europafels e.V.“ sorgen, gegründet vom früheren Schulleiter des DHG, Norbert Baur. Über diesen Verein können auch Mitglieder unserer großen Schulfamilie Hilfe – finanzieller oder materieller Art – in Tarnobrzeg leisten. Dazu hat die Schulleitung einen Elternbrief (16.03.2022) verfasst.
Mit solchen Zeichen unserer Hilfsbereitschaft senden wir zugleich ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit mit unseren polnischen Freunden.
Sie können in dem nebenstehenden Videoclip sehen, wie in Tarnobrzeg die Spenden verwendet werden. Herr OStD a.D. Norbert Baur und der dortige Schulleiter Tomasz Stroz sorgen persönlich dafür, dass alle Zuwendungen direkt und ohne Abstriche zu den bedürftigen Menschen kommen.
Als Schule können wir nicht zu Spenden finanzieller oder materieller Art aufrufen. Aber wir können Wege aufzeigen, wie man helfen kann. Das tun wir auf die o.g. Weise. Und natürlich ist es egal, ob Sie sich hier oder auf andere Weise einbringen. Wir wollen nur zeigen, was uns wichtig ist: Menschlichkeit!
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Deutschhaus hilft
Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars „Leben und genießen in Franken und im Karpatenvorland“ übergaben 4.805 € an den Verein „Hand-in Hand gegen Tay-Sachs-Sandhoff“, der sich für die an der seltenen Krankheit leidende Kinder einsetzt. Der Betrag war Endprodukt der im Rahmen des P-Seminars durchgeführten zahlreichen Aktionen. Die Schülerinnen und Schüler veräußerten ihr zweisprachiges Kochbuch, das in Zusammenarbeit mit der polnischen Partnerschule entstanden war, gegen Spende, so dass eine stolze Summe zusammenkam.
Text: Carsten Dutz
Foto: Michael Pietschmann
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P-Seminar Leben und genießen in Franken und im Karpatenvorland ausgezeichnet

Das P-Seminar „Leben und genießen in Franken und im Karpatenvorland“ wurde auf unterfränkischer Ebene von der Ministerialbeauftragten für die Gymnasien, Frau Ltd. OStDin Dr. Monika Zeyer Müller, als unterfränkischer Sieger ausgezeichnet.
Die Seminarteilnehmer:innen nehmen nun am Endentscheid zum Bayerischen P-Seminar-Preis teil.
Weitere Informationen zur Auszeichnung und zu den P-Seminaren unter:
https://www.km.bayern.de/pressemitteilung/12077/nr-004-vom-31-01-2022.html
Das Deutschhaus- Gymnasium freut sich sehr über den Erfolg und gratuliert den Schül-er:innen sehr herzlich. Danke für euer Engagement, danke für eure tolle Arbeit!
Text: Carsten Dutz, OStR
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Über den Tellerrand hinaus
Deutschhaus-Seminaristen präsentieren ihr deutsch-polnisches Kochbuch mit Crossoverküche

Würzburg. Kulinarischen Feinsinn und interkulturelle Kompetenz bewiesen die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars „Leben und genießen in Franken und im Karpatenvorland“. Die Deutschhaus-Schüler brachten zum Abschluss ihres europäischen P-Seminars als Produkt ein beeindruckendes zweisprachiges Kochbuch hervor, das nun am letzten Montag im Rahmen eines Präsentationsabends vor einer polnischen Delegation, Vertretern des Landtags, der Würzburger Stadtrats sowie Eltern, Lehrern, Schülern und Förderern des Projekts präsentiert wurde.
Gemeinsam mit der Partnerschule im polnischen Tarnobrzeg, dem Kopernikus-Liceum, hatten die 15 Schülerinnen und Schüler der Q 12, unterstützt durch den fachkundigen Rat von Profikoch Luis Röhr, der seine Ausbildung im renommierten Restaurant Reisers am Stein genossen hatte, zunächst typisch fränkische Rezepte gesammelt. Dabei wurden heimische Restaurants und Gasthöfe besucht und deren Köche sowie zuhause Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde befragt. Diese Rezepte wurden geordnet und gesichtet. Begleitet von Grundlageninformationen einer gesunden Küche wählten die begeisterten jugendlichen Hobbyköche dann Rezepte aus und kochten einige davon in der Lehrküche der Don-Bosco-Berufsschule nach. Direktor Dr. Harald Eberth leistete hier den Gymnasiasten Nachbarschaftshilfe. Dann erfolgte über die europäische Internetplattform etwinning ein Austausch der Rezepte mit den polnischen Partnern, die immer spiegelverkehrt arbeiteten. Da die Corona-Pandemie eine erste gemeinsame Kochbegegnung in Polen wie in Deutschland unmöglich gemacht hatte, bewiesen die jungen Leute Spontanität: Die Plattform diente nämlich nicht nur dem Kennenlernen, sondern ebenso zum Austausch individuell erstellter aussagekräftiger Kochvideos. Somit konnten sich Franken und das Karpatenvorland zumindest virtuell begegnen. Dann ging es an den nächsten Schritt: Denn die Schülerinnen und Schüler kreierten Crossovergerichte, in denen Zutaten und Zubereitungsarten der karpatenvorländischen wie fränkischen Küche einfallsreich kombiniert wurden. Dabei schärfte Luis Röhr den Blick der Hobbyköche für Konsistenzen, Farbgebung und Gestaltung der Teller. Da in den P-Seminaren der bayerischen Gymnasien Einblicke in die Berufswelt ausdrücklich erwünscht sind, nahmen die Schülerinnen und Schüler darüberhinaus Kontakt zur Grafikerin Heike Weidner und Fotograf Michael Pietschmann auf, die ihnen Einblicke in ihre Tätigkeiten gewährten und wertvolle Ratschläge gaben. So gelang es ein passendes Kochbuchdesign sowie ausdrucksstarke Bilder zu finden. Nachdem dies erledigt war, erstellten die Seminaristen griffige Rezepttexte, die dann ins Polnische übersetzt wurden. Ergänzt wurden diese durch landeskundliche Fotos und Texte zu den Regionen, denn das Projekt zielte ebenso darauf ab, die eigene Heimat den Partnern nahezubringen. Da die polnischen Schülerinnen und Schüler spiegelverkehrt arbeiteten, war die gegenseitige Korrektur der Sprachinhalte sowie ein gleichgewichtiges Arbeiten aller Kochbuchinhalte gegeben. Landrat Tomas Ebert, Oberbürgermeister Christian Schuchhardt, ihre polnischen Kollegen sowie die Direktoren beider Schulen, OStD Michael Schmitt und Tomasz Stroz, begleiteten das Buch mit aussagekräftigen Grußworten.
Nach dem erfolgten Druck von 1000 Exemplaren, konnten die Schülerinnen und Schüler nun gemeinsam mit den eigens aus Tarnobrzeg angereisten Partnern in eindrucksvollen Vorträgen stolz dem Auditorium ihr Kochbuch vorstellen. Das Projekt wurde im Rahmen eines erasmus-+-Programms des Pädagigischen Austauschdienstes in Bonn sowie vom Verein europafels großzügig gefördert. Ebenso war es den Deutschhäuslern ein Anliegen, von ihrer schönen Reise im September nach Polen zu berichten, wo Land und Leute, die Küche und die Projektpartner endlich persönlich kennengelernt werden konnten. Die Direktoren beider Schulen, die Präsidentin von europafels, Brigitte Baur, sowie die beiden Projektleiter Luiza Majcher und Carsten Dutz, würdigten in ihren Worten die Qualität, Beharrlichkeit, die Freude, den gelebten europäischen Geist und die Sozialkompetenz aller Schülerinnen und Schüler bei ihrer eineinhalbjährigen Arbeit. Apropos Sozialkompetenz: In Tarnobrzeg wie in Würzburg war es der Wunsch aller Seminaristen, den Erlös aus der Veräußerung des Kochbuchs einem gemeinnützigen Zweck zukommen zu lassen. Die Deutschhaus-Schüler entschieden sich, ihre Einnahmen dem Verein „Hand in Hand gegen Tay Sachs und Sandhoff“ zukommen zu lassen, der sich für an dieser Krankheit leidende Kinder einsetzt. Der Vorsitzende des Vereins, Volker Quack, wohnte mit seiner Frau und Sohn Dario der Präsentation bei.
Highlight des gelungenen Abends, der das langjährige und unermüdliche Engagement beider Schulen um die europäische Einigung unterstrich, war dann ein von drei Schülerinnen und Schülern sowie Luis Röhr gekochtes aufwändiges Vier-Gänge-Menü, das die Projektteilnehmer den hungrigen Gästen servierten. Stellvertretend für alle Anwesenden zeigten sich MdL Manfred Ländern, MdL Kerstin Celina sowie der stellvertretende Landrat Waldemar Brohm beeindruckt von der Kochkunst sowie der Arbeit der deutschen und polnischen Schüler. „Europa lebt durch und mit dem (kulinarischen) Engagement junger Menschen. Es schafft Begegnungen und bringt Bleibendes hervor, wenn Einigkeit gelebt wird!“- so oder ähnlich könnte das Fazit des Abends lauten!
Interessenten können das Kochbuch im Sekretariat des Deutschhaus-Gymnasiums gegen eine angemessene Spende erwerben.
Text: Carsten Dutz
Fotos: Michael Pietschmann
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Deutsch-polnisches Kochbuch - Impressionen aus dem P-Seminar 20/22
Da gemeinsame Treffen mit den polnischen Projektpartnern aufgrund der Corona-Pandemie zur Zeit nicht möglich sind, wurden die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars von sich aus aktiv und produzierten für die polnischen Freunde einfallsreiche Kochclips zu fränkischen Spezialitäten. Guten Appetit/ Smacznego!
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Polnischer Generalkonsul würdigt Schülerarbeit
Im Rahmen der Stolpersteinverlegung für die in der NS-Zeit ums Leben gekommenen Zwangsarbeiter war der polnische Generalkonsul, Herr Andrzej Osiak, in Würzburg zu Gast. Dem Deutschhaus-Gymnasium liegt die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen am Herzen, was in der jahrelangen Kooperation mit dem Kopernikus-Liceum in Tarnobrzeg seinen Ausdruck findet. Jüngstes Produkt der Zusammenarbeit beider Schulen war die Erstellung historischer Stadtflyer in polnischer und deutscher Sprache.

Stadträtin Benita Stolz stellte den Kontakt zu Herrn Osiak her. Und so war es zur Freude der beteiligten Schülerinnen und Schüler der Q 11/ der letztjährigen 10 d möglich, dem Generalkonsul von ihrer ertragreichen Zusammenarbeit mit den polnischen Schülern zu berichten. Abschließend überreichten sie Herrn Osiak ihre aussagekräftigen Flyer persönlich. Der historische Wenzelsaal des Würzburger Rathauses bildete einen würdigen Rahmen. Generalkonsul Osiak, Bürgermeisterin Marion Schäfer und Schulleiter OStD Michael Schmitt würdigten die Arbeit der polnischen wie deutschen Schüler.
Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten.
Text: Carsten Dutz
Foto: Michael Pietschmann
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von Erasmus+ finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; Erasmus+ haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Kooperation mit dem Kopernikus-Liceum in Tarnobrzeg (Karpatenvorland/ Polen)
Mehr als 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, fast 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges und fünfzehn Jahre nach der EU-Osterweiterung kennen viele Menschen ihre östlichen Nachbarstaaten allenfalls aus Geschichtsbüchern, aus Erzählungen der Großeltern und die wenigsten von eigenen Kurzreisen in Metropolen wie Prag oder Krakau. Vielmehr erfolgte eine Prägung diesseits der Grenze nach Westen, jenseits nach Osten.

Das Deutschhaus-Gymnasium versucht in Kooperation mit dem Kopernikus-Liceum in Tarnobrzeg (Karpatenvorland/ Polen) diesen Zustand zu verändern und zwar dort, wo die Zukunft liegt, nämlich bei den jungen Menschen selbst und den Leuten, die sie ausbilden, ihren Lehrerinnen und Lehrern. Aufbauend auf persönliche Kontakte ergab sich schließich eine inzwischen seit Jahren bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit, ersichtlich in erfolgreich durchgeführten Schulprojekten:
- Dem Strategiespiel POL&IS: Einem Modell, das die Vereinten Nationen und internationale Beziehungen abbildet. Ziel des Seminars war es, dass die Teilnehmer verstehen, unter welchen Bedingungen politische Entscheidungen entstehen und wie wichtig es ist, das Weltgeschehen zu verfolgen, um entstehende Konflikte zu erkennen und sie frühzeitig lösen zu können.
- Dem Projekt „Two neighbours - one perspective“: Ein über die europäische etwinning-Plattform vorbereitetes und dann in Polen durch-geführtes Projekt, in dem es darum ging, Kenntnisse über die Geschichte Polens und Deutschlands zu erwerben und Verständnis für die unterschiedlichen Auffassungen von historischer Betrachtung zu gewinnen. Gleichzeitig wurde das Kennenlernen Polens durch Besuche etwa in Krakau oder Auschwitz ermöglicht. Das Projekt wurde in beiden Ländern als „wertvoll“ ausgezeichnet.
- Einem Gedenktafelprojekt in Tarnobrzerg zu Ehren des in Auschwitz inhaftierten und später in Bergen-Belsen ermordeten Künstlers Marian Ruzamski sowie eine Stolpersteinverlegung in Würzburg für Sally und Käthe Heippert.
- Der Durchführung eines in Kooperation mit dem Aktionsbündnis „Stolpersteine“ organsierten Präsentationsabends im jüdischen Zentrum „Shalom Europa“ in Würzburg zu den bisherigen Ergebnissen der Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler; an diesem Abend waren auch polnische Schülerinnen und Schüler sowie der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Herr Dr. Schuster, zugegen.
- Mehreren Teamteaching- und Hospitationsprogrammen zwischen deutschen und polnischen Lehrkräften.
- Einem Projekt zur Erstellung touristischer Stadtflyer zur Geschichte Tarnobrzegs und Würzburgs in der jeweiligen Landessprache. Dabei stellten die Schülergruppen jeweils fünf prägende Schlaglichter der eigenen Stadtgeschichte für die ausländischen Schüler dar. Diese reduzierten dann die Thematik auf Flyergröße und bereiteten sie in ihrer Muttersprache auf.
Erfreulich dabei war es, dass die Schülerinnnen und Schüler alle Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit sowohl in Deutschland als auch in Polen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen durften. Eine Intensivierung der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem Kopernikus-Liceum und dem Deutschhaus-Gymnasium ist als Baustein des Profils beider Schulen fest geplant.
Carsten Dutz, OStR
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die .weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.